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Welche Unterhaltsarbeiten sind erforderlich zum Betrieb einer PV-Anlage?

29. Mai 2019 | Welche Unterhaltsarbeiten sind erforderlich zum Betrieb einer PV-Anlage? | Andrea Beck

Pho­to­voltaikan­la­gen sind äusserst wartungsarm, deshalb sind Störun­gen nicht immer ein­fach festzustellen. Die Fehler sind vielfältig und treten sowohl im elek­trischen als auch im mech­a­nis­chen Bere­ich auf. Wichtig ist es, diese tech­nis­che Ein­rich­tung durch Kon­trollen peri­odisch zu überprüfen. 

Welche Sicherheitsanforderungen sind nötig?

Umsichtige Pla­nungsar­beit schliesst den späteren Anla­ge­nun­ter­halt mit ein. Meis­tens sind Solaran­la­gen auf Däch­ern oder an Fas­saden instal­liert und für Wartungsar­beit­en erschw­ert zugänglich. Für Unter­halt, Kon­trolle und Schä­den muss eine dafür aus­ge­bildete Fach­per­son gesichert und möglichst gefahr­los zur Anlage kom­men, denn Abstürze kön­nen zu schw­eren Ver­let­zun­gen oder gar zum Tod führen.

Da auch andere tech­nis­che Ein­rich­tun­gen auf dem Dach oder eine Dachbe­grü­nung eine regelmäs­sige Bege­hung erfordern, sollte ein Dachsicherungssys­tem von vorn­here­in instal­liert oder spätestens im Zusam­men­hang mit Wartungsar­beit­en nachgerüstet wer­den. Die Eigen­tümer kön­nen bei Unfällen in die Pflicht genom­men wer­den (Werkeigen­tümer­haf­tung).

Das Befes­ti­gungssys­tem von PV-Anla­gen führt nicht nur auf dem Dach ein Schat­ten­da­sein, es spielt oft schon in der Pla­nungsphase eine wenig beachtete Neben­rolle. Die Fol­gen wirken sich meist später aus. Dabei sichert diese wichtige Kom­po­nente die Anlage und gibt ihr eine Lebens­dauer von min­destens 30 Jahren. Ein Befes­ti­gungssys­tem muss vie­len Anforderun­gen gerecht wer­den: Es hält sich und die Solar­mod­ule bei Schnee- und Wind­las­ten in der ursprünglichen Form, gle­icht ther­mis­che Span­nun­gen aus, muss auf Gründäch­ern eine ein­fache Pflege zulassen und sollte trotz aller Sta­bil­ität ansprechend aussehen.

Worauf ist bei der Wartung zu achten?

Eine Sicht­prü­fung, ins­beson­dere im Früh­jahr oder nach hefti­gen Wit­terung­se­in­flüssen, hil­ft frühzeit­ig fol­gende Schä­den zu erken­nen: Sind Kabel beschädigt oder haben sich gelöst? Weisen die PV-Mod­ule Risse auf oder haben sich Teile des Befes­ti­gungssys­tems ver­schoben? Sind Far­b­verän­derun­gen an den Solar­mod­ulen ersichtlich oder liegt wom­öglich eine man­gel­hafte Hin­ter­lüf­tung vor? Man­gel­hafte Hin­ter­lüf­tung wird zu Ertrag­sein­bussen oder sog­ar bis zum Still­stand der Anlage führen.

Pho­to­voltaik auf Gründäch­ern eignet sich dur­chaus. Das Grün­dach bedarf ein­er regelmäs­si­gen Pflege, um Ertrag­sein­bussen durch Beschat­tung der PV-Anlage zu ver­mei­den. Der Bere­ich unter dem Befes­ti­gungssys­tem muss dafür zugänglich sein. Beauf­tra­gen Sie für die Pflege einen aus­gewiese­nen Gründachspezialisten.

Fehlerquellen an Wech­sel­richtern von PV-Anla­gen sind Störun­gen, welche durch Überspan­nun­gen bei Gewit­tern oder durch alterungs­be­d­ingte Aus­fälle aus­gelöst wer­den. Kon­trol­lieren Sie regelmäs­sig ob die Wech­sel­richter ord­nungs­gemäss funk­tion­ieren. Inte­gri­eren Sie die Erträge der PV-Anlage in ihre Energiebuch­hal­tung, um Ertrag­sein­bussen oder vorzeit­ige Alterung durch Degra­da­tion festzustellen.

Muss ich eine PV-Anlage reinigen?

Ver­schmutzun­gen in Form von Staubablagerun­gen, Blat­twerk, Vogelkot usw. führen zu Min­der­erträ­gen. Wenn die PV-Anlage einen Nei­gungswinkel von fün­fzehn Grad oder mehr aufweist, reicht meist die Selb­streini­gung durch Regen oder abrutschen­den Schnee.

Die ober­ste Schicht von Solaran­la­gen ist ein High-Tech-Glas. Neuere Solargläs­er sind ober­flächenbeschichtet. Diese Anti-Reflex-Beschich­tung besitzt gegenüber nor­malem Glas eine höhere Licht­durch­läs­sigkeit, steigert somit den Ertrag und min­imiert die Reini­gungskosten durch verbesserten Selb­streini­gungsef­fekt. Dieser Selb­streini­gungsef­fekt kann durch eine nicht fachgerecht durchge­führte Reini­gung zer­stört werden.

Die Reini­gung der Solar­mod­ule mit Leitungswass­er führt zu dauer­haften Min­der­erträ­gen. Darauf zurück­führende Kalk­a­blagerun­gen auf der Glasober­fläche lassen sich kaum mehr ent­fer­nen. Durch die Reini­gung mit dem­iner­al­isiertem Wass­er wer­den Kalk­fleck­en ver­mieden. Die Behand­lung mit Hochdruck­reinigern beschädigt eben­falls die Beschich­tung der Gläs­er. Muten Sie der sonnen­er­wärmten Anlage keine kalte Wasser­dusche zu. Hier­bei kön­nten unter anderem Span­nungsrisse in der Glasober­fläche oder in den Solarzellen entstehen.

Die PV-Mod­ule ste­hen dauer­haft unter elek­trisch­er Span­nung, weshalb bei der Hand­habung im Umgang mit Wass­er Vor­sicht geboten ist: Sind Anschlüsse nicht fest oder die Gläs­er beschädigt, beste­ht eine Stromschlaggefahr.

Wenn eine Reini­gung wirk­lich unab­d­ing­bar ist, beauf­tra­gen Sie eine Fach­fir­ma. Lassen Sie sich schriftlich bestäti­gen, dass die Reini­gung gemäss den Vor­gaben des jew­eili­gen Solar­mod­ul­her­stellers erfol­gt. Die Mes­sung der Anla­gen­leis­tung vor und nach der Reini­gung sollte sie nicht beein­druck­en, denn die Reini­gungswirkung hält nur eine sehr begren­zte Zeit. Über­legen Sie, ob sich die Kosten für den Aufwand amor­tisieren, bevor die näch­ste Reini­gung ansteht.

Was bringts?

Mit ein­er Pho­to­voltaikan­lage wird tagsüber Strom erzeugt, genau dann, wenn ein KMU diesen benötigt. Eine stan­dort­gerechte Anla­gen­pla­nung mit sorgfältiger Instal­la­tion und regelmäs­siger Wartung führt zu opti­malen Erträ­gen und hil­ft langfristig, die Energieef­fizienz Ihres Betriebes zu sich­ern – ganz im Sinne des Pro­grammes PEIK.

 

Autor

Andrea Beck
Dipl.-Ing. Energi­etech­nik


Sachver­ständi­ge für Solarther­mie und Pho­to­voltaik, zer­ti­fiziert nach DIN EN ISO /IEC 17024, Assozi­iertes Mit­glied der Schweiz­erischen Kam­mer tech­nis­ch­er und wis­senschaftlich­er Gericht­sex­perten
Inge­nieur­büro für Energietechnik


www.andreabeck.ch

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